Deutschlands Umgang mit Israel, Palästina und dem Krieg in Gaza wird oft mit der nicht genauer definierten „deutschen Staatsräson“ erklärt und begründet. Dabei nutzen Politiker*innen, Journalist*innen und Expert*innen den Begriff, um eigene Vorstellungen und Interessen damit zu untermauern – die Staatsräson ist dadurch zur Projektionsfläche geworden.
Für in Deutschland lebende Palästinenser*innen und Israelis sowie muslimische und jüdische Menschen hat die Staatsräson-Debatte allerdings schwerwiegende Auswirkungen. Wir wollen verstehen, wie ihr Leben, ihre Beziehungen untereinander und ihr Verhältnis zum Staat davon betroffen sind. Und wir wollen darüber sprechen, welche Rolle die Staatsräson in der deutschen Debatte über Antisemitismus, Rassismus und Migrationsfeindlichkeit spielt.
Was können Minderheiten und kritische Teile der Gesellschaft tun, um offene und sichere Diskursräume zu schaffen und inhaltlich zu füllen? Wie können sie sich gegen ungewollte Vereinnahmung wehren und verhindern, als vermeintlich homogene Gruppen gegeneinander ausgespielt zu werden? Wie können sie dazu beitragen, das Problem des zunehmenden Rassismus und Rechtsextremismus in Deutschland zu erkennen und gemeinsam zu bekämpfen?
Wir wollen an dem Abend einen ersten Schritt gehen – raus aus der Sackgasse, in der die Nahost-Debatte in Deutschland seit Monaten feststeckt, hinein in eine respektvolle und wertschätzende Diskussion, die verschiedene Meinungen und Wahrnehmungen aushält, während sie zugleich die Rechte aller in den Mittelpunkt stellt.
Teilnehmer*innen der Podiumsdiskussion: Stephan Detjen, Deborah Feldman, Prof. Dr. Uffa Jensen und Dr. Nahed Samour
Moderation: Kristin Helberg






